Neue Ansprechpartner finden, Sponsoren gewinnen, bauliche Maßnahmen in die Wege leiten und gleichzeitig einen schlagkräftigen Kader für die Fußball-Regionalliga zusammenstellen:
Für Gerhard Meyer, Teammanager und Geschäftsführer der Fußballer des SSV Jeddeloh, und die vielen Helfer hinter den Kulissen war die Vorbereitung auf das Abenteuer Regionalliga sicherlich genauso anstrengend, wie für die Kicker des SSV, die bei den wöchentlichen Übungseinheiten auf dem Fußballplatz schwitzen müssen.
Bis zum 27. Juli, also zwei Tage vor dem Heimspielauftakt in der Regionalliga in der 53acht-Arena gegen die Spielvereinigung Drochtersen/Assel, muss alles fertig sein. Sorgen macht sich Meyer nicht: “Wenn die Kommission bestehend aus Prüfern des Verbandes, der Gemeinde, der Polizei und Vereinsleuten hier eintrifft, haben wir ziemlich sicher alles erledigt.” Der Zeitrahmen zwischen dem Einreichen der Lizenzunterlagen für die Regionalliga beim Norddeutschen Fußballverband im März und der Abnahme durch den Verband sei zwar eng, aber machbar, gewesen, betont Meyer. Der Aufwand soll sich aber lohnen: “Schließlich ist alles auf einen langfristigen Verbleib in der Regionalliga ausgelegt”, sagt Meyer.
Die Jeddeloher hatten vom NFV die Lizenz jedoch vorerst nur unter Auflage erhalten. Der Verband hatte moniert, dass für die vierte Liga ein eingezäunter Gästebereich und ein von den Zuschauern abgetrennter Spielertunnel, damit die Teams und Schiedsrichter sicher auf den Platz gelangen können, nötig sind. Seit Anfang Juli laufen die Umbauarbeiten in der Spielstätte, die zur neuen Saison nun auch offiziell 53acht-Arena heißt. “Der ,Käfig für die Gästefans ist mittlerweile fast fertig, auch die Bauzäune, die als Spielertunnel dienen, sind von der Gemeinde bereitgestellt worden”, erklärt Meyer.
Auch die Sportplatzsanierung sei auf einem guten Weg. Neuer Rasen wurde angesät, in den Torräumen wurde neuer Rollrasen verlegt. Damit der Platz an der Wischenstraße sich in der Vorbereitung regenerieren kann, wichen die Fußballer auf die Sportanlage des SV Eintracht Wildenloh an den Rotdornweg aus.
Doch mit dem Sportplatz allein sind die Auflagen nicht erledigt. Aus dem 23-seitigen Katalog des NFV müssen die Jeddeloher nach dem Aufstieg auf noch viel mehr achten. Viel neues Personal musste gewonnen werden. Als nun benötigter Geschäftsführer stellte sich Meyer selbst zur Verfügung, daneben ist jemand nötig, der sich um die Organisation an den Spieltagen kümmert. Zudem werden ein Sicherheitsbeauftragter (Ulrich Lobenberg), zwei Fanbeauftragte (Patrick Tjaden und Dennis Claus), ein Medienbeauftragter (Mike Beenders) und ein Stadionsprecher (Torsten Bölts) gefordert.
Sven Schröder wird sich in Zukunft um die Organisation der Belange rund um den Spieltag kümmern. “Dabei geht es darum, genügend Personal an den richtigen Stellen einzusetzen”, sagt Meyer. Weitere Aufgabenfelder betreffen unter anderem die Präsentation: Wo dürfen welche Banner hängen? Oder: Sind an den Essen- und Getränkewägen genügend Vorräte angeschafft worden?
Auch das Thema Fans wird beim SSV immer wichtiger. Meyer ist stolz auf die eigenen Anhänger: “Wir hatten jahrelang nur Zuschauer, mittlerweile ist bei uns eine gewisse Fankultur gewachsen. Die Leute unterstützen uns jetzt auch bei Auswärtsspielen”, freut sich Meyer. So werden sich die beiden Fanbeauftragten darum kümmern, mit anderen Vereinen in Kontakt zu treten und für die eigene Anhängerschaft die Auswärtsfahrten bestens zu planen.
Generell erhoffen sich die Jeddeloher, den Zuschauerschnitt von 425 Menschen pro Partie in der Oberliga auf 500 bis 600 in der Regionalliga zu heben. Zum Heimauftakt würde sich der der SSV 750 Zuschauer wünschen.
Doch mehr Zuschauer bringen auch mehr Aufwand mit sich, sagt Meyer. Erstmals wird der SSV daher in der Spielzeit 2017/2018 mit einem professionellen Sicherheitsdienst zusammenarbeiten.
Die Richtlinien der Liga fordern dabei acht Sicherheitsleute pro Partie, davon werden beim SSV in jeder Begegnung zwei hauptberufliche Sicherheitsleute vor Ort sein. “Je nach Anforderung können wir die Sicherheitskräfte auf 20 Personen aufstocken”, erklärt Meyer.
Besonders bei den sogenannten Risikospielen, kommt auf das Personal mehr Arbeit zu. Stand jetzt geht der SSV von drei solcher Partien aus gegen den VfB Oldenburg, den VfB Lübeck und Altona 93. Eingestuft werden diese Partien als Risikospiele aufgrund der Fanszenen. “Am Ende entscheidet aber die Polizei darüber, ob es wirklich Risikospiele werden und wo diese ausgetragen werden”, betont Meyer. Für diese Fälle habe der SSV sich von der Stadt Oldenburg bereits die Zusage geholt, diese Partien im Marschwegstadion austragen zu dürfen, um die Sicherheit der Zuschauer besser gewährleisten zu können.