Autor: Volkhard Patten (FuPa)
Viel wurde vor dem Nordwest-Derby zwischen dem SSV Jeddeloh und dem VfB Oldenburg geschrieben. Vor allem die Fans beider Teams zogen alle Register. „Dorfverein“, „Red Bull Ammerland“ auf der einen Seite, „taumelnder Traditionsverein“ und „Möchtegernaufsteiger“ auf der anderen Seite. Von einer Wachablösung war zu lesen.Die Oldenburger Fans waren zu Recht vor dem Spiel enttäuscht darüber, viele ihrer ehemaligen Spieler in den Reihen des SSV sehen zu müssen. Die Ammerländer Zuschauer freuten sich ihrerseits darüber, dem großen Nachbarn auf Augenhöhe zu begegnen. Und trotzdem gab es am Sonntag ein Fußballfest. Nicht auf dem Feld, denn da war beiden Teams die Anspannung anzumerken. Aber das ganze Drumherum war absolut Regionalligatauglich. Kaum Schlangen beim Einlass, ausreichende Versorgung mit Getränken und Bratwurst – kein Wunder bei dem Hauptsponsor – und auch nur wenige Parkplatzprobleme. Das rund um den Platz Bauzäune standen war den Auflagen des NFV geschuldet, der bei sogenannten Risikospielen diese Vorschrift erlassen hat.
Was das Ganze aber abgerundet hat, war das Verhalten beider Fangruppen. Vor allem in der Anfangsphase waren die reisefreudigen Fans des VfB deutlich lauter und auch optisch mit ihren Fahnen präsenter. Da war dann zu merken, dass es in Jeddeloh an einer Fantradition fehlt. Aber das kann ja noch wachsen. Mit fortschreiten der Spielzeit wachten dann auch die Ammerländer auf. Natürlich gab es zum Ende hin etwas Häme von Seiten der Jeddeloher Fans, aber die Oldenburger Zuschauer zeigten hier Größe. Ebenso wie nach dem Schlusspfiff, als die Spieler des VfB trotz der Niederlage abgeklatscht wurden und mit aufmunternden Worten bedacht wurden.
Das im Jeddeloher Block zwei Rauchtöpfe gezündet wurden war nicht so glücklich, denn im Umkreis standen viele Kinder. Da kann man sicher den Verein bitten, die Dinger nach dem Spiel auf dem Platz oder auf einer abgesperrten Fläche zu entzünden. Nichts gegen die Aktion an sich, aber etwas Rücksicht auf die Kinder wäre gut gewesen. Ansonsten haben die Fans des SSV gestern bewiesen, dass sie in der Regionalliga angekommen sind. Sogar ein Wechselgesang gelang den Fans, die auch lautstärkemäßig im zeweiten Durchgang mindestens ebenbürtig waren.
Im Endeffekt hat am Sonntag der SSV bewiesen, dass er in der Regionalliga einen großen Rahmen bieten kann. Und die Fans des VfB haben bewiesen, dass sie ein sehr guter Gast sind. Schlussendlich hat der Fußball im Nordwesten gewonnen. Und es gibt ja auch noch ein Rückspiel……
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